Sambia– schöne Naturerlebnisse, besondere Begegnungen mit sehr freundlichen und lieben Menschen, die immer ein Lächeln auf den Lippen haben, fantastische Tiererlebnisse, eine Elefantenbegegnung der ganz besonderen Art und immer und überall winkende Kinder. Dies und noch vieles mehr sollte Sambia für uns bereit halten.
Aber, erst einmal alles von Anfang an!
Bevor wir in Sambia einreisen durften, galt es zunächst sämtliche Visaformalitäten zu erledigen. Insgesamt sollten 5 verschiedene Schalter auf uns warten.
Der erster Schalter galt der Ausreise. Mit dem Ausreisestempel in der Tasche gingen wir über die Straße zum nächsten Gebäude. Für das Visa mussten wir 50US $ bezahlen. Nachdem der Officer zunächst Christian anstatt meiner in meinem Visa verewigte und ich ihn kurzerhand daraufhin hinwies stand schlussendlich Haenel Friedrichs im Visa!?? Mhmm? O.K,dies ist wieder einer dieser Momente, in denen Chris und ich uns in die Augen schauen und einfach TIA (This is Africa) sagen!
Am nächsten Schalter mussten wir dann Straßengebühren bezahlen. Der nächste Schalter wartete mit Co2 Gebühren auf uns und der letzte Schalter, bekanntlich das Beste zum Schluss war der Abschluss einer Fahrzeugversicherung für 100US $! Wir teilten dem Officer mit, dass wir bereits eine offizielle Versicherung in Namibia auch für Sambia abgeschlossen haben und somit kein Bedarf an einer weiteren Versicherung besteht. Vom Officer vor der Polizei gewarnt und über mögliche Probleme hingewiesen, die es geben könnte, wenn wir eine andere Versicherung als die “Übliche” der Polizei vorzeigen, war unsere Antwort darauf kurz und bündig: Sollte es nicht funktionieren, kommen wir gerne wieder!
3 Polizeikontrollposten mussten wir passieren und bei allen 3 wurden wir mit unsere Versicherung anstandslos durchgewunken. Da man auch nicht viele Argumente für Extrazahlungen bei einem offiziellen Dokument hat, war es auch nicht sehr verwunderlich, dass wir ohne weitere Probleme passieren durften.
Gut, dass war also geschafft.
Unsere nächste Station ca. 50 km vor Livingstone war die Jungle Junction auf Bovu Island. Seit 13 Jahren gibt es diese geniale Institution, wo man die Seele in einer der Hängematten direkt am Zambesi baumeln lassen kann. Wer jedoch etwas mehr Action haben möchte, schnappt sich einfach ein sogenanntes Dugout Canoe und paddelt den Zambesi entlang auf der Suche nach Hippos und Krokodilen, die einem auf dem Weg begegnen können. Wir haben beides gemacht! Ach so und Angeln ist natürlich auch eine ganz nette Abwechslung zum paddeln oder zum Faulenzen in der Hängematte. Anstatt allerdings einen großen Tigerfisch an die Angel zu bekommen, wurden wir nur mit Pflanzen am Haken reichlich beschenkt! Mhmmm? Wir müssen einfach länger bleiben! Gesagt getan! Aus ursprünglich 2 geplanten Tagen wurden schlussendlich 5! Dies lag jedoch auch an Brett, dem Besitzer von Bovu Island und der Jungle Junction und seinem Personal. Brett, ein “wilder” Sambier mit schottischen Wurzeln, sorgte für reichlich gute Stimmung während des Tages, aber auch Abends an der Bar.
Sonntags haben wir den Gottesdienst in der nahegelegenen Dorfgemeinde besucht und bei den Kindern für großes Aufsehen gesorgt. Statt sich auf den Pfarrer zu konzentrieren, wurden Chris und ich von Kopf bis Fuß begutachtet und waren offensichtlich viel spannender, als der Gottesdienst selbst. Hihih!
Am nächsten Tag nahm uns Brett auf seinem Pick-up in eine abgelegene ca. 20 km entfernte Dorfgemeinde mit.
Er schoß sogar für uns ein Huhn zum Lunch! Der gesamte Prozeß vom schießen, rupfen, kochen bis hin zum gekochten Huhn auf unseren Tellern —> alles wurde dokumentiert!
Nach 5 traumhaft schönen Tagen, verließen wir nur schweren Herzens Brett und sein Bovu Island.Wir kommen wieder!
Nach dem Abenteuer Bovu Island wartete das nächste Abenteuer, die Victoria Falls, auf uns.
In Livingstone angekommen fuhren wir direkt zu unserer Unterkunft, dem Jollyboys Campsite, ca. 500 m vom Stadtkern entfernt. Eine nette Campsite, von einem Kanadier betrieben und umgeben von Mangobäumen soweit das Auge reicht! O.K das Dessert für den Abend war geklärt!
Die ersten 2 Tage planten wir die weitere Reiseroute, checkten die Sicherheitslage für die nächsten Länder und kümmerten uns um Hano! Tag 3 war der Tag des großen Abenteuers : Das White Water Rafting auf dem Zambesi wartete bereits auf uns! Wohooo, der Wahnsinn und ein Megaerlebnis auf unserer bisherigen Reise. Ich glaube ich habe allein den halben Zambesi verschluckt. Hat sich zumindest so angefühlt. Sprich, mir war etwas schlecht danach!
So, nun aber zum Raftingerlebnis selbst!
Um 7.30 Uhr sollten wir bei unserer Unterkunft abgeholt werden. In Afrikanischer Zeit war es dann 8.15 Uhr als der Bus mit weiteren abenteuerlustigen Raftlern einfuhr. Wir Deutschen mal wieder mit unserer Pünktlichkeit!
Im Rafting-Camp angekommen erhielten wir eine Einweisung in das raften und wie wir uns in verschiedenen Situationen verhalten sollten. Als uns dann auch noch mitgeteilt wurde, dass das raften zu dieser Jahreszeit auf dem Zambesi bei den Victoria Fällen zu einem der anspruchsvollsten weltweit zählt sowie mit der höchsten Skala von 5 bewertet wird, stieg die Aufregung gewaltig. ( Skala 6 ist übrigens selbstmörderisch!) Das einzige, was ich zu Chris sagte: Was werden da wieder unsere Eltern zu sagen: “Was machen die Kinder da wieder für ein Blödsinn……..”
Wir buchten natürlich gleich den ganzen Tag. 25 Stromschnellen auf 31, 5 km.
Am Ende des Tages sollte unser Fazit, wie folgt lauten: NOCHMAL! HAMMER! Unbedingt wiederholen.
Das Video wird nachgereicht!!
Die Victoria Falls selbst sind leider zu dieser Jahreszeit nicht in ihrer vollen Pracht zu sehen. Auf der zimbabwischen Seite hätten wir mehr gesehen, jedoch wollten wir nicht nochmals 30$ Eintrittsgebühr sowie 30$ Visagebühr für Zimbabwe bezahlen. Na ja, dafür hatten wir am Rande der Victoria Fälle ein riesen Raftingspaß. Man kann nicht alles haben.
Während unserer 5 Tage Aufenthalt im Jollyboys Campsite lernten wir auch Merete kennen. Eines von 3 jungen Mädels, die seit September diesen Jahres “WayaWaya” ins Leben gerufen haben. Merete stammt aus Norwegen und arbeitete 1 Jahr als Peaceworker in Sambia. Die Institution für die sie arbeitete bildet Leute zu Schneidern aus. Jedoch finden diese Leute nach ihrer Ausbildung keine Anstellung, da durch Kleiderspenden, vornehmlich aus Europa, kaum noch Kleidung in Afrika produziert wird.
Somit beschlossen die Mädels ein Unternehmen zu gründen, welches Verwendung für Schneider hat. Dies war die Geburtsstunde von WayaWaya—> www.wayawaya.no. Der Fokus liegt in der Produktion von handgefertigten Handtaschen. Ein absolut unterstützungswürdiges Unternehmen, da es auf der einen Seite Leuten eine Perspektive gibt und man im Gegenzug eine wunderschöne handgefertigte Tasche bekommt.
Da mir auf Anhieb die Handtaschen so gefielen, fragte ich, ob ich eine Handtasche erwerben könnte. Merete sagte mir, dass dies leider noch nicht möglich sei, aber sie mir gerne den Prototyp verkaufen würde. Ich konnte mein Glück nicht fassen. Was für eine Ehre, der Prototyp! Dies ist eine sehr schöne Erinnerung an die Reise und die Begegnung mit Merete und ihren Jungs und Mädels. Vielen Dank!
Am nächsten Tag brachen wir auf in Richtung Norden. Das letzte Ziel unserer Reise sollte der South Luangwa National Parc sein, bevor es weiter nach Malawi gehen würde.
Das hört sich ja nach einem wilden Abenteur an. Auch wenn mir persönlich Angeln oder Faulenzen in der Hängematte lieber ist, als so eine wilde Raftingtour, bin ich auf den Geschmakc gekommen und werde vielleicht auch nächstes Jahr in diese Gegend reisen.