Nach unserer langen Reise und viel Erlebten, sollte uns Kenia mit seinem schönen Rift Valley, den zahlreichen sowie fantastischen Tierbegegnungen, eine Wanderung durch Kenias ältesten Regenwald, tollen Teeplantagen und schönen Seen doch noch ganz schön zum staunen bringen!
Bevor wir dies alles erleben durften, galt es jedoch zunächst malwieder alle Grenzformalitäten zu erledigen.
Am 18.01.2014 war es dann soweit und wir passierten Kenia am Grenzübergang Taveta. Taveta ist ein kleinerer Grenzübergang im Vergleich zum Grenzübergang Namanga und aus unserer Sicht sehr empfehlenswert. Da dieser Grenzübergang recht unbekannt bei Touristen und sehr klein ist, war dies die entspannteste Einreise, die wir während unserer bisherigen Afrikareise hatten. Dies bedeutete genauer gesagt: Keine Devisenhändler, keine Versicherungsvertreter und keine Bauchladenhändler. Herrlich! Des Weiteren ist die Strecke nach Taveta sehr angenehm und schön. Dies ist allein der Tatsache geschuldet, dass die Straße komplett neu geteert und das Kilimanjaro- Bergpanorama einfach umwerfend ist.
Nach Abschluss aller Einreiseformalitäten, führte uns unser Weg entlang schöner Savannenlandschaft direkt nach Nairobi. Da wir dort endlich wieder ordentlichen Internetzugang hatten und einige Dinge für unsere Weiterreise zu organisieren hatten, mussten wir gezwungenermaßen 5 Tage in dieser, sagen wir es einmal so ausladenden Großstadt verweilen. Die unzähligen Terrorwarnungen sollten auch zu keinem bessern Wohlbefinden beitragen. Unsere Unterkunft während dieser Zeit war das Karen Camp, direkt im Bezirk Karen, benannt nach Karen (Tania) Blixen, der Autorin des Bestsellers “Jenseits von Afrika”. „Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuße der Ngong-Berge…” Mit diesen Worten beginnt das berühmteste Buch der Baronin von Blixen. Dieser Roman diente auch als Vorlage für den Hollywood-Filmklassiker “Out of Africa”. Die Unterkunft an sich ist nichts besonderes und auch mittlerweile etwas in die Jahre gekommen.
Na ja, nun aber zur Reise durch Kenia!
Nach Nairobi führte uns unser Weg weiter durch das wunderschöne Rift Valley in Richtung Norden zu den Seen Lake Naivasha, Crater Lake und zum noch weiter nördlich gelegeneren Lake Baringo.
Die Route von Nairobi in Richtung der Seen ist durch den Blick auf das Rift Valley wirklich atemberaubend und verleiht, gepaart mit der Savannenlandschaft Africa feeling pur.
Das Rift Valley an sich ist Teil des Afro-Arabischen Rift Systems, welches sich über 6000 km vom toten Meer im mittleren Osten, über Mosambik, durch das rote Meer, dann Äthopien, Kenia, Tansania und zuletzt Malawi erstreckt.
Da der Lake Naivasha lediglich 70 km von Nairobi entfernt ist, kamen wir bereits am frühen Nachmittag am See an. Eigentlich sollten uns tausende von Flamingos erwarten. Jedoch tragen die Seen seit September letzten Jahres zu viel Wasser und entziehen somit den Flamingos ihre Haupt-Essensgrundlage, die Algen. Es gab lediglich vereinzelt Flamingos, was natürlich auch schön anzuschauen war, aber ein wenig enttäuscht waren wir dennoch. Wir sind eben auch echt verwöhnt was tolle Landschaften und Tierspektakel angeht!Tsssss!
Am nächsten Tag brachen wir sehr zeitig auf zum nächsten See, dem Crater Lake, etwa 18 km von Lake Navaisha entfernt. Mit seinen 30$ Eintrittsgebühren pro Person völlig überteuert, aber das konnten wir davor nicht erahnen, dass wir so wenig Flamingos und eher weniger Tiere in der Sanctury antreffen würden. (Übrigens werden für alles, egal was, Eintrittsgelder erhoben, die i.d.R. vollkommen überzogen sind. Aber, dies ist eine andere Geschichte und soll an dieser Stelle nicht erzählt werden.)
Unsere Unterkunft, die Crater Lake Lodge ist direkt am Crater Lake selbst und in der Sanctuary gelegen. Die Lodge an sich ist sehr schön, jedoch der Campingplatz im Vergleich eine Zumutung. Leider!
Da wir sehr früh morgens bereits dort waren, hatten wir den ganzen Tag, um das Gebiet der Sanctuary und dessen Tiere zu er kundschaften. Wir sahen Giraffen, viele Zebras, eine Büffelherde und unzählige Impalas und Pumbas! Übrigens, die Sanctuary kann man auch zu Fuß erkunden. Dies ist natürlich etwas besonderes und noch aufregender, als immer nur im Auto sitzen und vom Auto aus die Tiere zu beobachten.
Da der Campingplatz der Crater Lake Lodge nicht wirklich ansprechend war, verließen wir den Crater Lake auch am nächsten Tag wieder und machten uns auf in Richtung Lake Baringo, dem weiter nördlich gelegeneren See.
Dort sollten wir eine Vielzahl wunderschöner Vögel antreffen. Der See allein zählt an die ca. 450 verschiedenen Vogelarten.
Der Campingplatz auf dem wir die nächsten 2 Tage standen war das Robert´s Camp, der durch die heftigen Regenfälle im September letzten Jahres größtenteils überflutet war. Wir durften unseren Hano am Parkplatz abstellen, der schlussendlich durch das Hochwasser auch direkt am See gelegen war! Da der See Hippos und Krokodile beherbergt, waren wir schon sehr gespannt, wann wir das erste Hippo oder Krokodil sehen sollten. Einen Tag sollte es dauern bis wir beide sehen durften!
Einen Tag nach unserer Ankunft gönnten wir uns zum Low Season Tarif eine kleine Bootsfahrt auf dem See. Da es um 6.30 Uhr in der früh bereits losging, konnten wir unzählige Vogelarten bewundern und zum krönenden Abschluss sogar einen Fischadler füttern! (Das totale Touriprogramm eben!)
Im Robert´s Camp waren wir nicht nur mit Hippo- und Vogelbeobachtungen beschäftigt, sondern wurden mit dem Halbtags-Programm: “Affen vom Hano verscheuchen” ordentlich auf Trapp gehalten. Die kleinen Quälgeister sind nämlich immer da, wo sie nicht sein sollten, nämlich dort, wo´s Essen gibt! Irgendwie trotzdem sympathisch!
Ein paar Tage später sollten wir in der Stadt des Teeanbaus, Kericho wieder Affen verscheuchen müssen, diesmal allerdings mit einer herben Niederlage für uns! Unsere Minibananenstaude wurde sicher und mit gekonnter Perfektion entwendet! Wir haben es eben mit Vollprofis zu tun Mehr hierzu jedoch gleich!
Bevor wir In Kericho ankamen, führte uns unsere Reise erst einmal weiter durch das traumhaft schöne Rift Valley.
2 Tage nachdem wir am Lake Baringo aufgebrochen waren, erreichten wir gegen Spätnachmittag endlich Kericho. Kericho ist die Stadt im größten Teeanbaugebiet ganz Kenias und auch der Grund, warum sich die meisten englischen Kolonialherren hier niederließen. Wenn auch nicht für solch eine lange Zeit, ließen auch wir uns hier nieder. Unsere Unterkunft während der nächsten 3 Tage sollte das Tea Hotel sein. Zwar auch schon in die Jahre gekommen, versprühte es dennoch die Aura alter Kolonialherrschaft vergangener Tage. Gleich hinter dem Hotel konnte man die dazugehörigen Teeplantagen bewundern, die derzeit von Unilever betrieben werden. Um mehr über den Tee und seine Geschichte zu erfahren, gönnten wir uns, wie sich später herausstellen sollte, eine sehr interessante Plantagentour.
Mit geballtem Teewissen, machten wir uns 3 Tage später auf in Richtung Kakamega Rainforest. Der letzte tropische Regenwald Kenias. Bevor die Engländer einen großen Teil des Regenwaldes zum Teeanbaugebiet machten, war der größte Teil West-Kenias versteckt vom Regenwald und bildete einen Teil des Guineo-Kongolischen Wald Ökosystems. Es heißt, dass Gorillas vor sehr sehr langer Zeit hier gelebt haben sollen. Mit seinen über 330 Vogelarten, ca. 400 Schmetterlingsarten sowie seinen zahlreichen Affenarten, weckte dieser Regenwald auch das Interesse in uns, mehr über diesen zu erfahren und zu erkunden.
Am nächsten Tag erwartete uns im wahrsten Sinne ein Affentheater! Aber, schaut selbst!
Nachdem sich die Affen überall in den Baumwipfeln eingefunden hatten und das größte Spektakel vorbei zu sein schien, mussten wir Kakamega auch schon wieder verlassen. Das letzte Ziel sowie absolutes Highlight unserer Keniareise sollte die Masai Mara im Süden Kenias sein. Vor der Masai Mara hatten wir wirklich tolle Parks, wie den Etosha Nationalpark in Namibia sowie den South Luangwa National Park in Sambia gesehen. Jedoch beeindruckte uns die Masai Mara landschaftlich doch mehr, als wir vermutet hatten. Die Masai Mara ist mit ihrer endlosen Weite und der Savannenlandschaft Bilderbuchafrika pur. Da ich nur sehr schwer meine Emotionen und das, was mich gerade bewegt verstecken kann, wurde der Gamedrive mit unzähligen “Wows”, “unglaublich”, “oh wie wunderschön”, “fantastisch”, “irre”, “unfassbar” u.v.m zum Leidwesen von Christian “abgerundet”!!!! Ich konnte aber auch mal ruhig sein und die Szenerie unkommentiert lassen! Da die Masai Mara eine unglaubliche Weite hat und die Tiere sich nicht hauptsächlich an einem Fleck aufhalten, ist es durchaus empfehlenswert einen Guide oder Ranger für den Gamedrive zu engagieren. Für ca. 15 $ für einen ganzen Tag wirklich sehr gut investiertes Geld. Wir hatten sogar einen waschechten Masai als Guide in unserem Hano sitzen. Der hat vielleicht geschaut, als er unseren Hano gesehen hat! Danmak, sein Name, führte uns zu Löwen mit ihren Babies, zu einem Geparden, zum äußerst seltenen schwarzen Nashorn, zu unzähligen Hippos und Elefanten und natürlich zu Zebras und Giraffen u.v.m. Die Tiere hinter der Kulisse der Masai Mara sind einfach unbeschreiblich und ich würde mir für jeden Einzelnen, der dies noch nie gesehen hat wünschen, dass er oder sie einmal die Möglichkeit hat, diesen wunderschönen Flecken Erde sowie die beeindruckende Tierwelt sehen zu können. Da die Wilderei nämlich ein sehr ernstes Thema hier in Afrika ist und überproportional stark zunimmt, weiß man nicht, wie lange man diese Tierwelt, so wie sie momentan noch existiert in den nächsten Jahren noch sehen wird. Deshalb, vergesst erst einmal alle anderen Kontinente! KOMMT NACH AFRIKA und lasst euch auch verzaubern und fesseln!!
Unsere Unterkunft während unseres Aufenthaltes war das Aruba Mara Camp. Dieses ist unweit des östlich gelegenen Talek Gates entfernt und ist vom Preisleistungsverhältnis wirklich empfehlenswert. Nach 3 Tagen verließen wir die Masai Mara und fuhren wieder Richtung Nairobi, bevor uns dann am nächsten Tag das letzte Stück unserer Keniaetappe zum Grenzübergang Namanga führte.
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