South Africa

Ankunft und die ersten 1000km in Afrika

Affen, die ungefragt unseren Hano betreten; Autos, die auf der ‘falschen’ Seite fahren und Grillen, das auf der ganzen Welt BBQ heißt und hier stolzer weise Braai genannt wird (wohl nach der Technik benannt, einen großen Haufen Holz anzuzünden und dann einen ebenso großen Haufen Fleisch darauf zu braten)…: Wir sind tatsächlich in Südafrika.

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Hano auch. In einem Stück und mit allen vier plus 2 Rädern. Nur ein neues Türschloss hat er schon bekommen. Da hatte sich wohl jemand auf dem Schiff einen netten Schlafplatz gesucht (erfolglos) Zwinkerndes Smiley.

Nach unserer Ankunft in Port Elizabeth am 05. Okt hatten wir eine grandiose Begrüßung durch ‘Louis’ von der Spedition, der sich (am Wochenende!) wirklich um alles gekümmert hat. Und pünktlich um 06:00 morgens am 07. Okt lief dann ‘unser’ Schiff (afrikatauglich auf Tiger benannt) mit Hano im Hafen von PE ein. Grandios.

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Einige Stunden später stand Louis damit vor der Tür unseres Hostels. Das ist wirklich irre – da gibst du vier Tonnen Auto im gut behüteten Bremerhaven ab und drei Wochen später fährst du damit auf Südafrikanischen Boden… es lebe die Seefahrt. A propos – Hano hat die Überfahrt selber wohl nicht ganz so genossen und ist etwas seekrank geworden. Vor dem Hostel sabberte und siffte es ganz schön auf den Boden unterm Öltank. Ich befürchtete zuerst schon schlimmeres. Nach einigen checks stellte sich aber heraus, dass es nur Frischöl aus dem Überlauf der Einspritzpumpe war, die anscheinend deutlich zu viel Öl führte.

Unsere erste Begegnung mit einer Tankstelle (Hano’s beste Freundin sozusagen) sollte uns schon einmal einen Eindruck geben, wie man in Afrika mit einem deutschen ex-Militär-Oldtimer empfangen wird. Denn ruckzuck hatte sich die ganze Tankstellencrew mit großen Augen um das Fahrzeug versammelt und starrte ungläubig auf das Markenschild. “H-A-N-O-M-A-G – good German auto” waren sie sich jedenfalls einig. Bei unseren Reiserecherchen waren wir zuvor auf ein anderes Pärchen gestoßen, die 2010 ebenfalls mit einem Hanomag von Berlin nach Südafrika gefahren sind. Sie hatten uns schon darauf eingestellt, dass man mit dem Oldtimer sehr schnell mit Menschen ins Gespräch kommt… also auch für unser Vorhaben die absolut richtige Wahl!

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Beim Auffahren auf die Campingplätze der folgenden Tage dauerte es meistens keine 15min, bis die ersten ‘Schaulustigen’ Ihr Interesse kundtun. Das liegt aber wohl auch an der Tatsache, dass in Südafrika fast ausschließlich südafrikanische Kennzeichen herumfahren und dass es ein Einfuhrverbot für Gebrauchtwagen gibt. Da ist man mit einem alten Gefährt und deutschem Kennzeichen eben eine absolute Ausnahme. Uns solls recht sein.

Die ersten drei Tage verbrachten wir in PE, um das Fahrzeug zu überprüfen und ‘tourtauglich’ zu machen. Hano hat jetzt zwei schicke ‘Türme’ auf dem Dach, um auch bei längeren Fahrten seinen unbändigen Durst nach Diesel zu stillen. Unzählige Male fuhren wir zum Baumarkt, Supermarkt, Gashändler, Outdoorfachhandel… und irgendwann funktionierte dann alles: Türschloß, Kühlschrank, Gasherd….

Es geht los…

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Südafrika selber ist definitiv wohl schon Afrika ‘light’. Die ‘Garden Route’ ist nochmals eine Spur ‘lighter’ und so war unser Einstieg auf afrikanische Straßen doch sehr sanft. Gut so, denn so konnten wir bisher die unfassbar schöne Landschaft entlang der Garden Route genießen: menschenleere schneeweiße Strände (der Rest der Bewohner ist am Wellenreiten) vor dem Hintergrund steil aufragender grüner Berge im Hintergrund. Ein Bild für Götter.

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So ging es über diverse kleine Städtchen nach Cap Agulhas – dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents und gewissermaßen auch der eigentliche Startpunkt unserer Afrikadurchquerung. Es ist ein komisches Gefühl, an diesem Punkt zu stehen, wo Indischer Ozean und Atlantik aufeinander treffen und um die höchsten Wellen wetteifern. Ab hier geht es auf dem Landweg nur noch nach Norden- auch für uns!

Tausende Seefahrer haben damals beim Versuch der Umrundung des Kaps mit ihrem Leben bezahlt. Auf uns macht das Kap allerdings einen harmonischen, fast schon friedlichen Eindruck. Auf jeden Fall liegt neben dem Salz auch eine ganz schöne Prise Abenteuerlust in der Luft – damals wie heute.

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Nach Agulhas ging es dann zu einem weiteren Südafrika-Highlight: Wale bewundern. Denn nicht nur die Seefahrer, sondern auch die Wale treibt es vom Atlantik in den um einiges wärmeren Indischen Ozean. Und so kann man von Juni bis Dezember diese atemberaubenden Riesen direkt von der Küste aus beobachten. Einige von ihnen kommen bis auf 20-30 Meter an die Küste heran und wir verbrachten viel Zeit, eine Mama mit ihrem zig-Meter langen ‘Baby’ zu beobachten.

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Von Hermanus aus waren es dann noch gut 100km über die Weinanbauregion Stellenbosch bis nach Kapstadt. Hier enden unsere ersten 1.000km und wir verbringen einige Tage in ‘unserer’ Traumstadt. Mitte nächster Woche starten wir dann auf die zweite Südafrikaetappe: von Kapstadt an die namibische Grenze.

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